Der international bekannte Künstler Kevin Coyne (geboren 1944 in Derby, gestorben 2004 in Nürnberg) ist vor
allem als Rock-Poet eine anerkannte Größe. Ihm wurde sogar die Nachfolge des früh verstorbenen Doors –
Frontmannes Jim Morrison angeboten, die er ablehnte. Auf die Frage, wie er denn eine solches Angebot
ausschlagen könne, antwortete er mit den Worten “I hate leather clothes” (“Ich hasse Lederklamotten.”).
Dieser Eigensinn ist auch in seiner Bildsprache erkennbar. Coyne war bis zu seinem Tod auch als Bildender
Künstler und Autor sehr kreativ. Er studierte am Derby College of Art Grafik und Malerei. In den folgenden
Jahren stand er international auf der Bühne und war bei bekannten Plattenlabels wie Virgin Records unter
Vertrag. Im Verlauf einer mit Depressionen und Alkoholkrankheit einhergehenden Lebenskrise zog er 1983 von
London nach Nürnberg, wo er die Krise überwand und eine weitere Schaffensperiode mit zahlreichen
Zeichnungen begann. 2004 starb Kevin Coyne in Nürnberg. Seine Kunst ist stark geprägt von seinen
Erfahrungen mit psychisch kranken und drogenabhängigen Menschen, denen er als Sozialarbeiter und
Kunsttherapeut in Lancashire und London begegnetet. Er orientierte sich stilistisch am “Bad Painting” und “Art
Brut”, die geeignet waren, diese Erfahrungen direkt wiederzugeben.
Der Journalist und Buchautor Steffen Radlmaier, der in seiner brillianten und reich bebilderten Monographie
einen umfassenden Einblick in Coynes Leben gibt, und Coynes engagierter Kurator und Nachlassverwalter
Stefan Voit führen durch den Abend. Beginn der Einführung und Buchpräsentation: 19:30 Uhr.