Zwei Künstler, die sich nie begegnet sind – und es auch leider nicht mehr werden – treten im
KunstvereinGRAZ in einen visuellen und auch in einen lyrischen Dialog. Im Rahmen der von Vincent Pollak kuratierten Ausstellung „Familiar Strangers“ findet eine Lesung aus dem Gedichtband der beiden Künstler „Die Gedichte stehen Zwischen den Zeilen” statt. Gisela Bender liest Gedichte von Jürgen Huber, Stefan Voit Gedichte von Kevin Coyne und bisher unveröffentlichte Prosa von Jürgen Huber. Die Ausstellung selbst zeigt Arbeiten aus dem Nachlass von Kevin Coyne und jüngere Werke von Jürgen Huber.
Zwei unterschiedliche Künstler, die dennoch viel verbindet. Die in Bild und Text sehr viel Ähnlichkeiten aufweisen, aber auch Unterschiede. Beide, Kevin Coyne und Jürgen Huber, sind Herzeige-Wesen – in mehrfacher Hinsicht. Zwei Maler. Zwei Autoren. Zwei, die nicht ausschließlich nur mit ihren Werken in die Öffentlichkeit treten, sondern sich auch einmischen und engagieren.
Zwei Lebens-Künstler zwischen Gauklertum und Gesellschaftskritik: Der Brite Kevin Coyne (1944-2004) war insbesondere als Musiker bekannt. Seine Konzerte führten ihn durch ganz Europa und in die USA. Aber der Musiker Coyne, der seit 1984 in Nürnberg lebte, war auch
Künstler und Schrittsteller.
Im GRAZ werden bislang nicht gezeigte Werke Coynes aus dem Nachlass des 2004 in Nürnberg verstorbenen Künstlers zu sehen sein, die Auswahl traf Nachlassverwalter Stefan Voit. Jürgen Huber zeigt ebenfalls noch nie gesehene Arbeiten, die in Motivik und Technik an jüngere Arbeiten wie den „Lise-Zyklus“ anknüpfen. Gemalte Gedanken, Geschriebenes, wenn ein Blatt Papier genügte, die Gedanken zu fassen und die Leinwand als Medium dienen musste. Oder umgekehrt. Wenn die Gedanken zu groß und zu Farbe gerinnen mussten.